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Der Habilitation vergleichbare Leistungen

Allgemeingültige einheitliche Regelungen, was unter einer habilitations-vergleichbaren Leistung zu verstehen ist, gibt es jedoch nicht. Es ist Sache der jeweiligen Hochschule, hier spezifische Regelungen vorzuhalten. Diese finden sich zumeist in Habilitationsordnungen und können je nach den Usancen in dem jeweiligen Fach divergieren.
Bei einer habilitationsäquivalenten Leistung muss es sich jedoch immer um eine einer Habilitationsschrift gleichwertige Leistung handeln. Diese kann z.B. bei mehreren veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten vorliegen, die zusammen einer Habilitationsschrift gleichwertig sind (kumulative Habilitation). Ausgeschlossen wird jedoch zumeist die Dissertation. Hinsichtlich der Anzahl werden je nach Fach zwischen drei und sieben Publikationen gefordert. In jedem Fall muss es sich um herausragende Veröffentlichungen handeln. Teilweise wird gefordert, dass der Zeitpunkt der Publikationen in der Regel nicht länger als fünf Jahre zurückliegen soll. Als Habilitationsschrift kann auch eine wissenschaftliche Arbeit gelten, die der Bewerber als Mitglied einer Forschergruppe unter wesentlicher eigener Beteiligung hervorgebracht hat. In diesem Fall werden zumeist weitere Anforderungen gestellt. So sind z.B. die verfassten Teile als solche zu kennzeichnen. (Juliane Koch, Forschung und Lehre, 5/2007).

Die Einwerbung und Leitung einer eigenen Nachwuchsforschergruppe und die aus der eigenen Arbeit folgenden Publikationen entsprechen den habilitationsähnlichen Leistungen. Darüber hinaus sind Nachwuchsgruppenleiter/innen aber wesentlich unabhängiger und eigenständiger ein signifikanter Vorteil gegenüber Habilitanden, die teilweise in einer größeren Abhängigkeit zu ihrer/m Betreuenden forschen.

Eine Juniorprofessur oder eine Tenure track - Professur sind ebenfalls eine etablierte Alternative zur Habilitation. Der Fokus liegt gleichsam wie bei der Nachwuchsgruppenleitung auf der frühen Eigenständigkeit in Forschung und Lehre. Junior Professor/innen dürfen Doktoranden betreuen, sind verpflichtet zu lehren und spielen eine aktive Rolle in der akademischen Selbstverwaltung der Universität. Diese Professuren sind zeitlich begrenzt bzw. werden erst nach entsprechender Evaluation dauerhaft etabliert.

Ordnung für die Evaluation von Juniorprofessuren mit und ohne Tenure Track an der HHU

Weiterführende Informationen:

  • Müller, Mirjam (2014, zweite Auflage 2017): Promotion – Postdoc – Professur. Karriereplanung in der Wissenschaft, Frankfurt/New York.
  • Müller, Mirjam (2017): Karriere nach der Wissenschaft. Alternative Berufswege für Promovierte, Frankfurt/New York.
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